my June oder my Huhn ?

Bei mir hat sich im Juni vieles, oder gar alles, nur ums „Huhn“ gedreht, was aber im Monatsrückblick nicht zum Hauptthema werden soll. Nur so viel sei gesagt bzw geschrieben: Dass ich innerhalb eines Monats durch die neuen „Familienmitglieder“ schneller zum Hühner“Profi“ werde als gewünscht, hätte ich niemals vermutet. Denn, wenn man eines nicht beeinflussen kann, so ist es die Natur. So ärgerlich das manchmal ist, so faszinierend ist es andererseits. Wer mehr zu diesem Thema lesen möchte, wird hier von mir zufrieden gestellt, denn natürlich muss ich mir immer alles, was ich mit den Huhns erlebe, von der Seele schreiben 😉

happened

Neben sehnsüchtig erwarteten Lockerungen, was unser downgelocktes Leben betrifft, gibt es in Österreich nun aufdringlich berufsjugendlich angehauchte Werbesongs zum Thema „Pieksen against Cordula“ und eine 3-G-Regel, die nichts mit dem G7-Gipfel oder dem für viele Männer auch noch immer verzweifelt gesuchten und oftmals noch unerforschten G-Punkt zu tun hat, sondern eine Regel, die uns zu einer Art Multiple-Choice Abfrage an uns selbst zwingt, und uns danach erlaubt am öffentlichen Leben teilzunehmen (getestet-geimpft-gestorben) … Achtung: Sickerwitz 😉

Ich bin einfach immer wieder verwundert, wie schnell es für uns „normal“ geworden ist, eine Maske zu tragen. Mittlerweile läuft man nicht mehr zurück, weil die Maske zu Hause liegt, eher vergisst man jetzt, sie runter zu nehmen. Im Auto, in der Hand- und Jackentasche, selbst im Einkaufskorb hat man mittlerweile immer mindestens zwei Stück griffbereit. Ich erinnere gerne an meinen Blogbeitrag vom Jänner und habe meine Meinung dazu nicht geändert.

Wir (MrRight und ich) haben interessanterweise festgestellt, dass wir gar nichts vermissen. Dazu muss ich sagen, dass ich in der privilegierten Lage bin, ein Haus im Grünen mit wundervoll, großem Garten bewohnen zu dürfen, selber oft besser koche als die Köche der umliegenden Wirtschaften (O-Ton meines mir angetrauten Raumteilers 💛), der Kaffee zu Hause auf meiner Terrasse mit Kuchen oder Eis billiger und gemütlicher ist, und wir einen Camper haben, der uns – ohne die 3-G-Regel abzufragen – nur einige Kilometer weiter das Gefühl von Urlaub vermittelt. Wenn ich ganz ehrlich bin, vermisse ich tatsächlich nur eines: den Friseurbesuch! Ja, ich weiß, die Friseure haben bereits wieder offen, ABER… Friseur ist für mich viel mehr als die Dienstleistung, dass mir jemand die Haare abschnippelt, sie farblich dem Alter entfremdet und ihnen eine Kur gegen den natürlichen Verfall verpasst. Der Friseurbesuch kostet mittlerweile ein halbes Vermögen und somit ist dieser Besuch für mich mehr eine Wellnessbehandlung, die ich mir gönne. Und dazu gehört für mich: Gemütlichkeit, Getränk und Genießen. also meine persönliche 3-G-Regel für meine Bereitschaft zum Friseurbesuch. Erst dann, wenn alle diese 3-G-Punkte mit einem Check-Häkchen versehen werden können, gönne ich mir den wieder. Bis dahin: Wachst ihr lieben Haare, werdet grau, macht, worauf ihr Lust habt, denn es gibt Haargummi, Haarbändern, Tücher und Hauben 🤣

Der 21.Juni hat unser zweisames Leben aber dafür maßgeblich beeinflusst!! MrRight, seines Zeichens sportverliebt, wurde am rechten Knie operiert. (Ich wusste ja immer schon: Sport ist Mord, aber das tut hier nichts zur Sache.)

Was es bedeutet, wenn jemand, der VIER (ich wiederhole es noch mal, falls das jemand überlesen hat: V I E R !!) verschiedene Fahrräder hat (Fragen über das Warum und das Wieso bitte direkt an den Herrn, der der Schöpfer meiner Söhne ist, richten), der nicht „treten“, sondern „kurbeln“ sagt, wenn er in die Pedale steigt, der zudem eine sehr großzügige Gleitschirmausrüstung und Outdoor-Ausrüstung hat, also was es heißt, wenn so jemand drei bis sechs Monate Sportpause verordnet bekommt, muss ich hier wohl nicht näher ausführen. Damit meinte ich aber nicht bloß, was es für den Betroffenen selber bedeutet, sondern auch für MICH 😉

Eigenartigerweise musste ich gleich zu Beginn feststellen, dass die ganze Sportlichkeit sich nicht auf seine Beweglichkeit mit den Krücken auswirkte. (dazu muss ich sagen, dass ich vor sechs Jahren fast dieselbe OP hatte, der Haushalt einfach trotzdem irgendwie lief, Söhne und Mann ihr Mittagessen bekamen, und Frau dann einfach schnell erfinderisch wurde, weil sie auch gerne Kaffee am Tisch trinken wollte und niemand da war, der ihr den brachte – Ich KANN also mitreden – nur damit hier unter der Leserschaft keine Zweifel an meinem Verständnis aufkommen) Natürlich hatte MrRight deutlich MEHR Schmerzen als ich damals, war das Tragen einer Leinentasche an den Krücken (mit Handy und Wasserflasche) undenkbar und für die Genesung waren zwei Wochen lang ledigliches Liegen einzig förderlich für die Genesung. Um das traurige Dasein auf der gemütlichen Couch halbwegs ertragen zu können, fanden sich die PlayStation und die Tour de France als sehr tröstliche Begleiter. Diese ersten zwei Wochen sind noch nicht überstanden, also harre ich dessen, was da noch kommt …

Aber um das Thema „happened“ auch happy zu beenden, darf hier und heute nicht unerwähnt bleiben, dass Ende Juni tatsächlich wie vom Möbelhaus versprochen, pünktlich unsere neue Sitzgruppe für unseren großen Esstisch geliefert wurde. Seit ich unser Haus und die Raumaufteilung geplant hatte (und JA, es ist ein Fertighaus und JA, ich hab denen gesagt, wie es aussehen soll 😉) hab ich davon geträumt an unserem 3-Meter-Tisch gemütlich zu sitzen, was nun endlich, endlich, endlich in Erfüllung gegangen ist. (Ich bedanke mich an dieser Stelle bei Cordula, die unsere Reiselust abgebremst hat, und bei meinem ignoranten, ehemaligen Arbeitgeber, der sich meinen unfreiwilligen Abgang eine Stange Geld kosten hat lassen)

watched

Sobald der Sommer über uns hereinbricht, und das war heuer wettertechnisch ab Anfang Juni endlich der Fall, sinkt auch deutlich unser Bedarf nach „Couch+TV“ (verletzte Sportsüchtige ausgenommen). Dennoch haben wir die spannende spanische Krimiserie „Kein Friede den Toten“ mit Begeisterung in drei Abenden verfolgt, genauso wie die futuristisch dem aktuellen Thema aus einem anderen Blickwinkel betrachtende Serie „Sweet Tooth“. Ich muss momentan sowieso feststellen, dass sich in vielen aktuellen Netflix-Serien und Filmen das Thema „Ausrottung durch Virus“ und „Heilmittelfindung“ als Hauptthema wiederfindet. „Sweet Tooth“ zeigt auf eine Art märchenhafte Weise, was „alles passieren kann“…

Dem eher ernsthaftem Thema „Essstörung“ widmet sich der Film „To the Bone“ mit Keanu Reeves. Sowohl die Hauptdarstellerin Lily Collins (Tochter von Phil Collins) als auch die Regisseurin Marti Noxon, auf deren Erfahrungen das Drehbuch beruht, litten in der Vergangenheit an Essstörungen. In den eher prüden und gerne auch vertuschenden USA stieß dieser Film, der 2017 rauskam, vor seiner Veröffentlichung auf lange und harte Gegenwehr. Ich fand den Film grundsätzlich gut gemacht und gut gespielt. Auch Keanu Reeves hat mir nach langem wieder mal gefallen, aber für mich war die „Geschichte nicht fertig“. Nicht, dass ich ein Happy End bräuchte, aber als Message reicht mir „es gibt viele Menschen mit Essstörungen“ in einem Film einfach nicht. Oder ich hab die Message nicht verstanden…

listened

Bei „Das Kind in mir will achtsam morden“ von Karsten Dusse blieb ich irgendwie hängen, um nun letztendlich festzustellen, dass ich mir das nicht weiter anhören mag. Das Thema Achtsamkeit und Morden hat im ersten Roman perfekt funktioniert, vielleicht auch wegen des Überraschungseffekts, aber nun ist es einfach nur unangenehm langweilig in die Länge gezogen und wenn selbst eine unbedeutende Tasse Kaffe mit sieben Eigenschafswörtern und drei umschreibenden Nebensätzen begleitet wird, ist das selbst mir als Wortkünstlerin irgendwann zu viel.

gardening

Unser Garten ist heuer mein Strand, meine Küste, mein Sonnenauf- und untergang. Durch das Hühnergehege mit der Bank und dem Schaukelstuhl davor, die beide zum Abschalten während der Geflügelbeoachtung einladen, ist unser Garten nun endlich „fertig“. 15 Jahre nachdem wir eine leere Wiese gekauft, einen Brunnen gegraben (ja und das meine ich genauso: selber gegraben!!) haben, ein Haus darauf gestellt haben und als ersten Baum einen kleinen Walnussbaum aus dem Garten meiner Oma gepflanzt haben, gehe ich jetzt endlich mit dem Gefühl durch unseren Garten, dass er jetzt endlich „mein Garten“ ist.

Alle Pflanzen betrachte ich irgendwie als „lebende Wesen“ – ich weiß, das klingt für manche von euch bestimmt verrückt – aber so versuche ich jeder einfach ein angenehmes Gedeihen zu ermöglichen, ohne dass es mich in den körperlichen Abgrund zieht, weswegen mir mein über alles geliebter MrRight 😇 noch vor seiner Knie-OP eine Bewässerungsanlage eingegraben und installiert hat, die alle meine Hochbeete und die wichtigsten Topfpflanzen bewässert. Lustigerweise regnet es seitdem wieder mehr, aber die letzte Hitze ist bestimmt noch nicht ausgeschwitzt. Dennoch hat der neuerliche Regen nun endgültig die schüchternsten Schnecken aus ihrem Erdloch geholt und ich kämpfe nun mit allen Mitteln gegen die verfressensten und unnützesten Wesen dieses Planeten, neben Blattläusen und Ameisen.

Ich habe meine ersten Salate, Kohlrabi und gelbe Zucchini geerntet, aber die größte Freude bereitet mir mein Mangobäumchen, das ich aus einem Kern gezogen hab, und das ich eigentlich schon „umgebracht“ hatte. Dass ich es tatsächlich noch vor seinem Absterben retten hatte können, erzähl ich mal in einem eigenen Beitrag.

kitchening

Küchentechnisch war ich im Mai immer noch voll auf dem Erdbeertrip, aber auch Rhabarber hat seine nötige Aufmerksamkeit bekommen. Die ersten eigenen Hühnereier wurden mit Ehrfurcht und Begeisterung verspeist, verkocht, verbacken und verschenkt.

Absolut jungfräulich hab ich mich dem Thema „CakePops“ angenähert und festgestellt, dass man sich dabei richtig ausleben kann, und mir das einen Riesenspaß macht.

Der Wunsch einer Freundin, nach einem knusprigen, dunklen Sauerteigbrot mit Bier hat in meinem Kopf ein wahnsinnig tolles Brotrezept entstehen lassen, das nach mehrmaligem Tests meinerseits als „das beste Rezept, das ich jemals geschaffen habe“ bewertet wird. Alles noch sehr geheim, aber ich bin nun schon neugierig, was meine Freundin dazu sagt.

Ein halbes Jahr ist vorbei..

Ein kalendarisches halbes Jahr ist vorbei und auch mein erstes halbes Jahr mit meinem eigenen Blog. Vieles hat sich anders entwickelt als ich es eigentlich vorhatte, aber mit Sicherheit hab ich auch den Zeitaufwand dahinter unterschätzt.

Was mir persönlich sehr wichtig war, hier Dinge anzusprechen, die Reizthemen betreffen oder zu Diskussionen führen könnten, hab ich mich bisher noch nicht sehr viel getraut, aber die Erkenntnis, dass „der mutig ist, der zugibt, feige zu sein“ bringt mich schon mal in die richtige Richtung.

In diesem Sinne, liebe Leser, die ihr es bis hierher geschafft habt, bleibt euch immer selber treu, geht wachsam und achtsam durchs Leben, und habt den Mut euren eigenen Weg zu gehen 💛

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