Krapfen, Berliner oder wie auch immer




Es war tatsächlich mein erstes Mal, als ich vor einigen Tagen mit Thom und Rita, zwei lieb gewonnen Blogger-Freunden, Krapfen gebacken hab. Bisher hatte ich es tatsächlich nicht so mit Krapfen. Einerseits ist da dieser kompakte Klecks Marmelade (ich hab sie lieber aufgestrichen und verteilt😉) und andererseits dieses Riesenschwimmbecken an Fett. Ich mag den Geruch nicht, und hab zusätzlich immer die Befürchtung dass ein Viertel Liter von dem Fett direkt an meinem Körper hängen bleibt.
Aber wie immer, hat mich auch dieses Backerlebnis gelehrt, dass Selbstgemachtes wirklich immer besser schmeckt. Wenn man alles Wichtige beachtet, schmecken Krapfen nämlich gar nicht „fettig“. Werden außerdem hochwertige Zutaten und vielleicht sogar, wie in meinem Fall, die selbstgemachte Marmelade von den Wachauer Marillen verwendet, dann kann auch der Krapfen eine herrliche Leckerei sein.
warum wieso weshalb
Als in unserer Runde die Frage aufkam, wie der Krapfen entstanden ist, hab ich in Erinnerung an so mache „geschichtliche Errungenschaften“ (Wusstet ihr übrigens, wie Käse entstanden ist? Man hatte früher Tiermägen als Trinkgefäße benutzt, und als man Milch aus einem Kälbermagen trank, die da schon etwas länger drinnen war, war diese geronnen. Kurfassung wie man „Lab“ und seine Wirkung entdeckte 😉)… einfach mal geraten, dass die Köchin ihrem Gatten ein Stück Hefeteig nachgeschmissen hat, welches dann in heißem Fett landete. Ja, aber so, oder so ähnlich war das tatsächlich mit dem Krapfen.
Warum der Krapfen aber in der Faschingzeit gegessen wird, klärt dieser geschichtliche Hintergrund: Bereits im Mittelalter aßen die Menschen um diese Jahreszeit, also vor dem Fasten, besonders fetthaltige Nahrung. Der Krapfen, damals noch anders bezeichnet, zählte genau zu diesen besonders fetthaltigen Lebensmitteln und stand deshalb bei vielen auf dem Speiseplan.
Ich wär nicht ich, wenn…
Zurück zu Hause ließ mich das Thema „Krapfenbacken“ nicht mehr aus. Ich hab mich mehreren Rezepten gewidmet, drei verschiedene gebacken und schlussendlich „mein“ Rezept „gefunden“, das ich sehr gerne wieder mit euch teile.



Damit ihr beim Krapfenbacken meine Fehler nicht selber machen müsst, hier noch ein paar Tipps für euch:
wenn Krapfen in der Pfanne schrumpfen
- den Teig optimal auskneten.
wenn Krapfen unförmig backen
- mögliche Fehlerquelle: Der Teig ist zu fest oder die Teiglinge sind zu stark abgetrocknet
- -> Teiglinge vor Zugluft schützen und gut abdecken
wenn der helle Ring fehlt und die Teiglinge zu tief ins Öl sinken
- mögliche Fehlerquelle: Zu viel Fett im Teig, Teiglinge zu kurz aufgehen lassen.
- -> Rum hinzugeben (wirkt als Backtriebmittel) . Gare beachten
bei kleinen Bläschen auf der Oberseite
- mögliche Fehlerquelle : zu feuchte Oberfläche des Teiglings beim Einlegen ins Öl
wenn der heller Ring nach dem Backen zusammensinkt
- mögliche Fehlerquelle: zu lange Gehzeit der Teiglinge, kleberschwaches Weizenmehl



Mein REZEPT
Ich bin einfach ein Fan von einem Vorteig. Deswegen braucht man nicht unbedingt länger, aber man gibt der Hefe einfach etwas mehr Zeit, was zu einem intensiveren Aroma des Gebäcks führt, da sich mehr Geschmacksstoffe und Gärungssäuren entwickeln. Und das Gebäck bleibt auch länger frisch.


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